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Zeitzeugen gesucht

Bericht Umbettung

Aus der Arbeit

 

Bericht über ein deutsches Soldatengrab in Villeneuve-Loubet in Süd-Frankreich

Die erfolgreiche Suche nach einem deutschen Massengrab

von Jean-Loup Gassend

Ich wohne in Villeneuve-Loubet in Süd-Frankreich in der Nähe von Nizza. Mein Dorf wurde 11 Tage nach der Landung am 15. August 1944 am 26. August 1944 von den Alliierten befreit.

Als ich mit den Recherchen über die Kampfhandlungen in meinem Ort angefangen hatte, war ich sehr überrascht über die Reaktion der älteren Generation, die fragten: „Warum willst du die Deutschen finden?"

 

Das bin ich, Jean-Loup Gassend, auf der Suche nach den sterblichen Überresten.

Ein Archäologe bei der Ausbettung.

 

Ich hatte herausgefunden, dass deutsche Soldaten in einem Massengrab in einem Wald beerdigt wurden, die im Kampf gegen die kanadischen/amerikanischen Einheiten gefallen waren. Ich hatte viele Anwohner nach dem Ort des Massengrabes befragt. Viele Zivilisten hatten mich bei der Suche unterstützt und auch gerne geholfen. Sie fühlten sich schuldig und beschämt über das vergessene Grab. Ein über 90 jähriger Mann berichtete, dass er 1944 auf einem Feld neben dem Massengrab gearbeitet hatte und das Grab zwischen einem alten Baum und einen kleinen Fluss liegt. An dem beschriebenen Ort konnte ich ohne Hilfsmittel kein Grab finden. Auch mit einem Suchgerät war es mir nicht möglich die sterblichen Überreste der deutschen Soldaten ausfindig zu machen. Es befand sich zu viel Schrott im Boden. Auch die Suche mit einer Stange, die ich selbst angefertigt hatte, war nicht möglich.

Die Erde war zu hart. Dann hatte ich mich entschlossen nach den Überresten zu graben und 10 ein Meter tiefe Löcher ausgehoben. Im 10. Loch hatte ich dann endlich Erfolg und die ersten Knochen gefunden.

Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Mithilfe eines Archäologen hatte ich Kontakt mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. aufgenommen. Es wurde die Ausgrabung zum 18. Oktober 2006 organisiert. Geholfen haben mir 4 Freunde, davon zwei Medizinstudenten. Am 18. und 19. Oktober wurden die sterblichen Überreste von 14 deutschen Soldaten ausgegraben und umgebettet. Es wurden u. a. sieben Erkennungsmarken, Stahlhelme und Patronen gefunden. An den Knochen haben wir zahlreiche Verwundungen durch Granatsplitter von Artilleriegeschossen festgestellt.

 

Herr Julien Hauser, vom Volksbund, mit Journalisten während einer Ausbettung.

Ein Soldat der Französisch-Deutschen Brigade trägt einen Sarg, Berneuil, den 23. Juni 2007 (rechts der Berliner Europaabgeordnete Roland Gewalt).

 

Nur ein Soldat hatte seine Stiefel an. Vermutlich hatten Franzosen die Stiefel der anderen gefallenen Soldaten an sich genommen.

Die Zivilisten 1944 waren in Frankreich sehr arm. Es war deshalb normal die Schuhe von den Toten zu tragen.

  • Fünf Soldaten konnten anhand ihrer Erkennungsmarke identifiziert werden.

  • Zwei Marken waren unlesbar.

  • Zwei weitere Soldaten ohne Erkennungsmarke wurden von der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht (WAST) identifiziert. Sie waren seit dem 26. August 1944 in Villeneuve-Loubet als vermisst gemeldet.

Am 23. Juni 2007 wurden die sterblichen Überreste der deutschen Soldaten auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Berneuil, in der nähe von Bordeaux beerdigt. Anwesend waren Familienangehörige von vermissten Soldaten, Würdenträger, der Präsident vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, französische Veteranen und Journalisten. Leider konnten Angehörige der 14 gefallenen Soldaten nicht teilnehmen, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt waren.

 

Würdenträger mit den Särgen und zwei Militärpfarrer.

Der Sohn (re) eines gefallenen deutschen Soldaten besichtigt das Grab seines Vaters in Villeneuve-Loubet.

 

Einige Monate später hatte der Volksbund einige Familien ermittelt und ich habe mit ihnen korrespondiert. Im Sommer 2008 hatte ein Sohn der gefallenen Soldaten, Villeneuve, den Ort, an dem sein Vater gefallen war, besucht. Am Ende der Reise hatte er gesagt: „Ich habe hier meinen Vater verloren, aber einen Freund gefunden.“ Das war ein emotionaler Moment für uns beide.

 

Ich recherchiere, um ein Buch über den Krieg in Villeneuve und der Region um Nizza (Nizza, Cannes, Grasse, Draguignan) zu schreiben. Deshalb suche ich Zeugen sowie Soldaten von der Reserve Division 148. Besonders wichtig ist mir, Kameraden der gefallenen deutschen Soldaten in Villeneuve-Luobet zu finden. Ich möchte mehr über die Kämpfe wissen und wie die 14 Soldaten gefallen bzw. gestorben sind.

ICH BIN FÜR JEDE INFORMATION DANKBAR!

Kontakt:
> Jean-Loup Gassend
> 29 avenue des Sources
> Villeneuve-Loubet 06270
> France
> Telefon : (0033) 4-93-20-22-91
> Email:
jean-loup@gassend.com
> oder
schyzowolf@yahoo.fr

 

Dieser Helm wurde im Grab gefunden. Das Loch stammt von einem Artilleriegeschoss/Splitter.

 

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